Sprechen wir darüber!

Beratung bei beschädigten Möbeln

Nichts kann einen persönlichen Kontakt ersetzen.
Aber vor einer Beratung über ihre beschädigte Möbelstücke tut vielleicht ein kleiner Überblick gut.
Hier habe ich für Sie ein paar Informationen über erhaltenswerte Antiquitäten zusammengestellt:

Antiquitäten sind ((((überwiegend)))) Objekte, die mit großem Können wie auch mit ausgesucht hochwertigem Material hergestellt wurden. Ihr materieller Wert unterliegt zyklischen Schwankungen, deshalb kann man nicht unbedingt die Restaurierungskosten dem materiellen Wert der Antiquität gegenüberstellen, sondern muss die Qualität der Materialien und ihre Verarbeitung sowie ihre ästhetische Qualität grundsätzlich berücksichtigen.

Wenn ein antiquarisches Objekt wieder so  instand gesetzt wurde, dass alle Restaurierungsschritte nachvollziehbar und gerechtfertigt sind und somit sein Fortbestand ermöglicht wurde, ist dies auch im Sinne der Nachhaltigkeit geschehen.

Erhaltung der Originalsubstanz bei gleichzeitiger Verwendbarkeit im Alltag: eine schwierige Balance!

Der theoretische Ansatz akademischen Restaurierens muss verstärkt in die Praxis des Restaurierens von Antiquitäten, die auch im Alltag benutzt werden, einfließen. Mit der Originalsubstanz eines Objekts muss so schonend wie möglich umgegangen werden, so die grundsätzliche Philosophie. Nur: Die alltägliche Praxis zeigt, dass zwischen Kundenerwartung, der Beschaffenheit des Objekts  sowie dem hehren  theoretischen Ansatz Kompromisse notwendig  sind. Diese werden nur durch Kommunikation zwischen Kundschaft und Restaurator*in erzielt werden können. Und wächst das Verständnis für restauratorische Abläufe und restauratorische Grundsätze, lassen sich Objekte wieder in einen benutzbaren Zustand bringen, der gleichermaßen nachhaltig wie schön ist.

 

Verwendete Materialien:
Sägefurniere, Haut-Knochenleim, Fischleim, Schellack, Harz-Ölmischungen, Lein-, Nuss-, Tungöl, diverse Harze, Kaseinfarben, Ölfarben, Wachsmischungen

Sorgsamer Umgang und regelmässiges Abstauben (Verstaubung vermindert allmählich der Glanz).

Achten auf die richtige Luftfeuchtigkeit (ca. 55 %).

Bei Schellack politierten Oberflächen keine Pflegemittel verwenden. Eventuell nach Jahren aufpolitieren lassen

Diese Frage hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Von der persönlichen Bindung an ein Objekt (Erbstück)
  • Von der allgemeinen ästhetischen wie materiellen Bewertung als Antiquität
  • Von der Frage nach der noch vorhandenen originalen Grundsubstanz (gibt es durchgeschliffene Furnierstellen oder großflächige Nachfurnierungen; wie viele Originalteile fehlen?)

Da alle drei Faktoren unterschiedlich zu gewichten sind, lässt sich so generell keine eindeutige Antwort geben. Sie muss in einem Dialog zwischen Restaurator*in und Eigentümer*in abgewogen werden.

Glanz oder Nichtglanz, eine häufig gestellte Frage, die die kontroversiell gesehen wird: Muss das sein? Wo bleibt die Patina?

Die Erzeugung bzw. Herstellung von glänzenden Oberflächen war in vergangenen Jahrhunderten eine hehre und häufig geheim gehaltene Kunst. Materialien zur Erzeugung von Glanz (Harze, Wachse) waren in ihrer Beschaffung sehr teuer und nicht jederzeit verfügbar. Ihre Verarbeitung, ihr Mischverhältnis untereinander war oft ein gut gehütetes Geheimnis. Dieser Glanz der Objekte hatte aber natürlich auch gesellschaftliche Bedeutung, da er Ausdruck für die gesellschaftliche Stellung innerhalb der Gesellschaft war. Bäuerliches Mobiliar hatte nie den Glanz eines aristokratischen bzw. bürgerlichen Mobiliars.

Heute ist Glanz ist durch industrielle Produktion von Kunstharzen allgegenwärtig geworden und hat somit seine gesellschaftliche Exklusivität verloren und ist häufig dem Wunsch nach matten Oberflächen gewichen.  Der Wunsch nach solchen Oberflächen resultiert letzten Endes aus der speziellen Vorstellung von Patina, die oft mit einer matten Oberfläche assoziiert wird.

Damit Patina überhaupt einmal entstehen kann, muss das Objekt langlebig und nach sorgfältigen tischlerischen Kriterien gearbeitet sein. Patina ist für mich das Ergebnis einer jahrelangen, wenn nicht jahrzehntelangen sorgsamen Inanspruchnahme (bei gleichzeitiger Pflege und Gebrauch) eines Holzobjektes. Die Oberfläche einer solchen Patina changiert dabei zwischen noch vorhandenem Glanz und Gebrauchsspuren mit matterer Oberfläche.

Patina ist deshalb für mich nicht kurzfristig erzeugbar, sondern das Ergebnis eines langen Prozesses. Eine Restaurierung kann lediglich die Bedingungen schaffen, dass sich Patina auf dieser Basis weiterentwickeln kann.

  • Sind das Resultat von Öl-Wachsprodukten
  • oder Schellackpolituren, die mattiert werden:

 

Schellack-Polituren sind erst seit Anfang des 19.Jahrhunderts im Gebrauch. Sie weisen im Gegensatz zu Kunstharz-Polituren einen samtigen Glanz mit zugleich samtiger Haptik auf. Trotzdem kann dieser Glanz für manche noch zu viel Glanz sein. 

Abhilfe: Mattieren mit feinstem Schleifpapier (Körnung 1500-2000) oder Stahlwolle (Körnung: Vierfachnull), Vlies, feinstem Bims-Mehl.

Das Resultat solcher Art erzeugter mattierter Oberflächen überzeugt eigentlich nicht, da das, was angestrebt wird, nämlich Patina, mit diesem Verfahren nicht herbeigeführt, sondern lediglich zu einer aufgerauten, leicht milchig wirkenden Oberfläche führen kann.

 

Möchten Sie unverbindliche Beratung? Bitte kontaktieren Sie mich !

Ich helfe Ihnen mit meinem langjährigen Wissen über erhaltenswerte Antiquitäten und wie man sie in den Alltag integriert!
workflow